Auch Ostern liegt schon wieder fast zwei Wochen zurück und das Brevet war der Einstieg in meine Osterferien. Die Zeit war so voll, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Vor dem 400er am kommenden Wochenende möchte ich trotzdem versuchen, ein paar Erinnerungen festzuhalten. Da ich ein paar Bilder gemacht habe erscheint das nicht ganz aussichtslos.
Ich hatte das Milanmutterschiff Freunden ausgeliehen, die mit mehreren Personen verreisen wollten und hatte angekündigt, mit dem Sturmvogel von Bonn nach Twisteden an- und nach dem Brevet weiter nach Nordhorn abzureisen.
Das Wetter sollte kalt, erfreulicherweise aber schön werden, aber auch bei Schietwetter hätte ich das Ding so durchziehen müssen. Jedenfalls hatte ich alles nötige dabei.
Immerhin konnte ich so ausprobieren, dass kurz-kurz zumindest tagsüber im Velomobil schon ging.
Zwischen Wesseling und Meschenich schloss ein dick eingemummelter Pendler mit einem schnell elektrifizierten Scorpion mit Streamer zu mir auf. Wir plauschten über ein paar km, in Meschenich hatten wir etwas andere Wegführungen und dahinter nahm er den linksseitigen Radweg. Da zog ich dann langsam davon. Ich fuhr auf dem Track, den ich sonst von Nordhorn nach Bonn genommen habe und sah von daher einige Ecken zum ersten Mal bei Tageslicht 😉
Insgesamt lief es aber sehr zäh! Für etwas über 140km benötigte ich fast fünf Stunden und fand es durchaus anstrengend.
Nachdem ich das Hotel (Stadthotel am Bühnenhaus in Kevelaer) ohne Probleme wiedergefunden hatte habe ich noch die zweite Nacht von Samstag auf Sonntag hinzugebucht- nach dem Brevet nachts noch die 140km nach Hause anzuschließen fand ich vor Ort nicht mehr erstrebenswert. In dem Hotel war ich 2015 schon vor dem 600er, den ich mit mehreren gerissenen Speichen abgebrochen hatte. Auch an die Empfehlung zum Steak im „Alt Derp“ habe ich mich rechtzeitig erinnert und mir ein Rib-Eye „lady cut“ gegönnt. Und so gerade eben geschafft.
Auch der neue Eigentümer des Hotels ließ Sturmvogel in der Garage übernachten. Am nächsten Morgen sollten wir aber so früh an den Start rollen, dass es dort noch kein Frühstück gab. Dafür hatte Moni* im Sportlerheim in Twisteden wieder Kuchen und Kaffee satt aufgefahren. Bei dem schönen Wetter waren von den angemeldeten ca. 120 auch tatsächlich gekommen, so dass wie üblich vier Startgruppen im 5-Minuten-Abstand auf die Strecke geschickt wurden.
*Die andere Moni 😉
Es waren einige Liegeradler am Start, u.a. Norbert (@Norfiets) auf seinem Bachetta. Jana (@limette91) hatte am Vortag einen Felgenbruch an ihrer Liege und ist stattdessen mit dem Trike gestartet. Außerdem waren wir vier Velomobile, außer mir Hartmut mit einem gelben df (NICHT @Guzzi!) und zwei Quests, die wie ein eingespieltes Team wirkten.
Nach dem Start hinten in der letzten Gruppe rollten wir Velonauten recht bald auch die vorderen Startgruppen auf und nach ein paar km ließen Hartmut und ich auch die Questanten hinter uns. Irgendwann habe ich ihn überholt, er blieb aber dran und nach ein paar gemeinsamen Foto- und Pinkelpausen hatte ich den Eindruck, wir passten eigentlich vom Tempo ganz gut zusammen. Nach dem Anstieg in den Wald in der Veluwe machten wir eine gemeinsame Rast. Als es kurz danach rechts ab nach Uddel hinunterging (warum bin ich nicht auf der Straße gefahren sondern auf dem schmalen kurvigen Radweg geblieben???) habe ich Hartmut verloren. Kurz danach war die erste Kontrolle in Elburg. Ich habe ein lange Pause gemacht, im einem Café an der Hauptkreuzung draußen in der Sonne gesessen (!!! ;-), einen leckeren Burger und Bauerfritten gegessen (Risiko, ist mir aber gut bekommen) und lange auf Hartmut gewartet. Irgendwann kamen auch die Questpiloten, saßen aber woanders und schließlich bin ich alleine wieder aufgebrochen.
Entlang dem Veluwemeer war es wunderschön, der Frühling lag schon in der frischen Luft, das Licht war herrlich und ich kam ganz gut voran.
In Nijkerk war die zweite Kontrolle, wieder als sog. freie Kontrolle, d.h man kann sich seinen Stempel irgendwo im Ort suchen. Nun auf dem Track bin ich an dem Stadtzentrum zuerst vorbeigefahren, habe dann einen Um- Rückweg durch drempelige Wohnstraßen gemacht und schließelich an einem Supermarkt ausgestiegen. Der Kiosk davor hatte keinen Kaffe, aber Softeis. Naja die Quittung davon sollte als Nachweis reichen.
Bei Rhenen über den Nederrijn und als ich an den Waal kam, lag die Abend-sonne im Rücken und tauche alles in ein warmes Licht.
Auf der Autobahnbrücke der A50 kreuzte der Track dann den Waal und es würde langsam dämmrig, dann dunkel.
Etwa hier war dann meine Trinkblase leer. Eigentlich lief es ganz gut, aber die ganze restliche Strecke ohne zu trinken war dann doch keine gute Vorstellung. Immerhinrechnete ich mir aus gegen 22:00 im Ziel sein zu können. Im nächsten Ort machte ich dann einen Fehler bei der Auswahl des Lokals zum Wassertanken. Ich bin in ei reataurant, wollte höflich sein und habe einen Kaffe und ein Stück Appelgeback bestellt- und geschlagen 20 Minauten darauf gewartet. In der Wrtezeit rauschte eine große Gruppe Rennrad-Randonneure draußen vorbei- die ich dann bis ins Ziel nicht wieder gehen habe. Das war ärgerlich.
Also war es deutlich später, als ich ins Ziel kam. René von meinem Winterpokalteam die Velonauten war tatsächlich mit seiner Tochter Caroline (mit stummem –e!) gekommen und so gab es einen besonders herzlichen Empfang und ein nettes Pläuschchen.
Gegen Mitternacht war ich wieder an meinem Hotel. Natürlich war da alles dunkel, so dass ich Sturmvogel seine Plane überzog und ihn am Rand der Zufahrt abstellte. In meinem Zimmer fand ich dann aber den Garagenschlüssel liegen! Also noch einmal raus und in die Garage mit ihm. Am Garagentor hing dann – nicht zu übersehen, wenn man bis dahin gefahren wäre, dieses Willkommenszeichen:
Am Sonntag habe ich ausgeschlafen, das Frühstück genossen und bin ohne Problem nach Nordhorn gekommen. Auch dabei konnte ich mich an Ausblick freuen, die ich bisher allenfalls bei Vollmond genossen hatte.
Schließlich kam ich fast gleichzeitig mit meiner lieben Frau zu Hause an, die an diesem Tag von ihrem Norseekurlaub zurückkehrte.