Schlagwort-Archive: Brevet LEL 2022 LondonEdinburghLondon

LEL 2022

Prolog

Nach dem Reifenfiasko 2017 wollte ich die Scharte bein nächsten Mal unbedingt auswetzen.
Für den sicheren Startplatz wurde und bleibe ich Mitglied in Audax UK (AUK).
Für die anspruchsvollen Steigungen habe ich mir viele Gedanken um meine Schaltung gemacht. 70/33 vorne und 11/40 11 fach mit zusätzlicher Umlenkrolle sodass auf dem kleinen Ketteblatt (KB) mehr als ein oder zwei Gänge gefahren werden können.
Eine Lichtanlage, bei der ich autark Elektrizität in die Akkus einspeisen kann und somit vom Nachladen an Steckdosen unabhängig bin.
Motortuning in Form von strukturiertem Training, mit vom Trainen vorgegebenen Intervalleinheiten und einer professionelle Leistungsmessung am Beginn, im Frühjahr ’22.

Der neue Sturmvogel Milan GT MK7 wurde im Februar fertig und abgenommen. Die Umlenkrolle ist montiert, stört nicht, bringt an der mir möglichen Montageposition aber noch nicht den erhofften Effekt. Auf dem kleinen Ketteblatt funktionieren zwei Gänge zwischen ca. 3 und 10 km/h. Mit dem großen kann ich kurzfristig mit (zu) niedriger Kadenz mit 13 km/h über eine Kuppe kommen und zwischen 15 und 80 km/h vernünftig pedalieren. Der Schaltvorgang vom großen aufs kleine KB ist total einfach, vom kleinen aufs große braucht es etwas Gefühl, funzt aber zuverlässig.

Für die Lichtanlage habe ich im Vorfeld intensiv mit @Titanwolf aus dem Velomobilforum kommuniziert, einige grundlegende Teile (Velogical Drehstromgenerator, Forumslader, Safetymodul ohne Bohrungen, Handykonsole) gekauft, an ihn liefern lassen und ihm ansonsten freie Hand gelassen. Dadurch, dass die Leitungen, die er verbauen wollte über Monate hinweg nicht geliefert wurden UND die Komplexität der elektrischen Anlage dann alle seine Erwartungen sprengte gingen etwa vier Monate ins Land, in denen ich nur am Wochenende eine Trainingseinheit (Messpedalen!) absolvierte, den neuen Vogel aber nicht zu Pendeln und für Brevets einsetzen konnte.

Während des letzten Trainings vor LEL, dem 600km Brevet von Alken(B) nach Alken(D) hatte die Fernbedienung des Generators und die Energieautarkie am ersten Tag fuktioniert (proof of concept). Am zweiten Tag verließ mich das Glück. Nach Ausbau des Federbeins und Inspektion des Generators in situ verstand ich auch warum. Die Zugkraft, die ich mit der von Jens ersonnenen Frenbedienung ausgeübt hatte, hatte den Verstelldraht des Generators verbogen.
Also auch hier: zurück zu Standardlösung mit Reserveakku und Laden an Steckdosen.

Das Training hat mir gut getan. Subjektiv fit, mit einingen persönlichen Bestmarken Leistung / Zeit aus dem letzten Brevet und 6 kg weniger, als im Frühjahr, fühlte ich mich der Herausforderung gewachsen.

Anreise

Freitag früh in Nordhorn losfahren, in Calais ein Fähre nehmen und abends einfach ankommen. Samstag zusammen mit meine Frau als Volunteer bei der Registrierung der anderen Teilnehmenden helfenund Sonntag früh in der City starten: das war der Plan.

Die Sachen zum Mitnehmen waren in den Tagen zuvor gecheckt und gepackt worden. Die Taschen mit dem Inhalt der Drop bags waren ebenfalls gepackt. Dei Packlisten abgearbeitet. In meine Reisetasche für die anschließenden Urlaubstage hatte ich irgendwelche Klamotten geschmissen. Monikas Koffer passte noch ins Auto, Provianttüte ebenso.

Außer dem üblichen Stau bei Antwerpen kein Besonderheiten auf der Hinfahrt. In Calais fast 2 h Dösen in der Hitze beim Warten auf das nächste Schiff.
Vor London Stau. Erreichen der Unterkunft vor dem erbetenen Check-in bis 18:00h? Wir rufen lieber einmal an. Keiner nimmt ab. Und dabei bleibt es auch. Um kurz nach 18:00h stehen wir vor der Adresse, sieht aus wie eine rel. heruntertgekommenen Wohnung, die gerade renoviert wird. Also etwas anderes suchen. ooops! Die neue Adresse liegt innerhalb der Ultra low Emission Zone und wir hatten das Auto nicht angemeldet. 1200Pfund Strafe riskieren? Eher ein Stück laufen. Angekommen wurden wir zu einem noch anderen Haus geführt (dies wieder außerhalb der ULEZ) und auch die Buchung für zwei Nächte ließ sich noch erreichen (die Daten hatte die booking.com app von einer früheren Suche nicht übernommen. Also alles gut. Noch auf ein Pint in den Pub in Enfield und gute Nacht!

Samstag:
Gute Stimmung auf dem Gelände der Davenant Foundation School. Einkleiden mit Volunteer- T-shirt und Warnweste, dann ankommende Radler einweisen und einige Teilnehmer registrieren und mit ihren Unterlagen versorgen. good fun! Und mein Liebste konnte all ihre Sprachkenntnisse anwende und hatte auch ihren Spaß, wie schön!
Abends Treffen mit @Norfiets und @RaptoRacer zum Essen und plauschen zu viert und dann früh in die Falle

Day 1 Sonntag

Startzeit Guildhall Square um 6:45, dorthin 21 km heißt losfahren um kurz vor 6. Wecker um 5.
Ich bin um halb fünf wach, ziehe mich an, nehme das Rad aus dem Aute, packe die Stullen und Getränke hinein starte das Wahoo, genieße meinen Tee

und dann

zeigt das Wahoo keine Straßen, sondern gähnende Leere?!

Ich hatte doch vor einer Woche Endland und Schottland heruntergeladen ?! In der App: warte auf Ausführung. Noch einmal, same message.
Reminder to mayself: Das Wahoo lädt Karten nur, wenn nicht nur das Moilfon mit der App, sonder auch das Teil selbst im WLAN angemeldet sind. und es ist l a n g s a m !
Also sitze ich auf dem Treppenabsatz am WLAN repeater und sehe meinen Zeitvorrat schwinden und die Ladebalken langsam wachsen. Uffff! Um 5:52 habe ich das Wahoo gestartet. Den Track zum start hat es nicht richtig geladen. Also nicht angezeigt. Also Track AA rückwärts geladen und frei Schnauze in die Richtung gehalten. Dann war ich drauf und die ersten Randonneure der frühren Startgruppen konnten begrüßt und angefeuert werden.
Toll sehen sie aus, die glitzernden Wolkenkratzer in der Morgensonne. Dazwischen ist aber der GPS-Empfang eigenwillig. Schließlich : gefunden. Norbert begrüßt, die Helfer kannte ich schon von gestern ;-))). Ein paar Fotos gemacht und für viele Fotos nett gelächelt.

Und los! Von hinten das Feld aufrollen. Wir sind critical mass, yeah! Dann doch davongerollt. Dafür brettern die Ups an mir vorbei, sobald ich brav an einer Ampel stehnbleibe und warte. Im Asphaltdschungel haben die klare Vorteile.
Nach 20 km wird es ländlicher. Das heißt auch: die Straßen schmaler und die Kurven unübersichtlicher. Randonneure der früheren Startgruppen weisen mir den Weg, navigieren ist so einfach. An einer Stelle passiere ich eine Unfallstelle mit schwerem Blechschaden, ein BMW ist schräg frontal mit einem Lieferagen kollidiert. Polizei ist schon da. Verletzte und Fahrräder sehe ich nicht. Hat da ein Überholiker einmal bekommen, was er verdient? Hoffentlich niemand verletzt.

Bei mir läuft es gut. Die Belüftung mit dem Lukenstummel der YingYang Haube und der offenen vorderen Wartungsluke ist toll, mein Körper bleibt so trocken, wie auf einem Rennrad. Bald kommt auch die Kühlwasserflasche zum Einsatz: Mütze und Haare sowie das Unterhemd mit Wasser benetzen ergibt einen Turbo an Verdunstungskälte und fühlt ich toll an. Später spritze ich mir das Wasser fürs Hemd ins Gesicht, das läuft dann schon an die richtigen Stellen hinab. Die Stullen mit dem gekauften Mango Chutney (schärfer als gewohnt) schmecken und bringen die Power, die ich brauche. Bald sind die Tracks mit dem Start in Debden fusioniert und es sind noch mehr Leute unterwegs. Das VM ist immer wieder für ein großes Hallo! gut. Ist es nun besser, wenn ich DingDong rufe oder kurz hupe? Später lerne ich den Ruf „to your right!“ und bin schließlich abends fast heiser davon.

Vor der Kontrolle in St. Ives wurde es dann flach, dort nicht gleich weitergefahren, sondern gegessen und frisch gemacht. Durch die Fens ist flach, gut fürs Velomobil, jedenfalls wenn die Straßen nicht, wie auf dem einen Deich so uneben sind, dass ich fast Angst bekomme unzukippen oder aufzusetzen. Dann wird das Hinterrad instabil- Platten Nr.1. ein großer Glassplitter.
Auf die rechte Seite ins Gras mit dem Vogel. Reifen demontieren geht ganz gut. Den neuen Schlauch in den neuen Mantel. Der Mantel kommt aus der Packung und will nocht nicht so recht. In den Radkasten damit. Und nun der Beweis, dass man (ich zumindest) mit dem Tyre Glider einen neuen Schlauch doch beim Einbau perforieren kann. In situ geflickt. Hält nicht. Also den originalen Schlauch geflickt, eingebaut. Der Mantel wehrt sich. Ein Randonneur bleibt stehen und leiht mir eine Hand- danke dafür! Luft drauf- hält. eine Stunde ungeschickt in der Sonne verbraten.

In der Kontrolle in Boston gab es für mich einen neuen Reserveschlauch- umsonst. Thanks an awful lot!
Vor Louth begannen dann die Lincolnshire Wolds, hier hatte ich voriges Mal die erste Schiebestrecke. das war jetzt nicht notwendig. 40 min Pause in Louth, dann weiter durch die Hügel. Was für eine wunderschöne Strecke! Die Sonne begann zu sinken, die Hitze nahm ab. Einfach schön! Nach 2 1/2 h Humber Bridge und Hessle. Wie gut, dass Volunteers die engen schmalen Wege gewiesen haben. Nun musste auch das Fahrlicht an.
Nach eine knappen Stunde Pause geht es für mich auf die letzte Etappe heute. Monika und unsere Yorker Freunde warten in Malton in der Kontrolle. Um 1h in der Früh geschafft! Noch eine Stunde Essen und Reden, dann Dusche und Bett.

Day 2 Montag

Bis fünf Uhr schlafen und dann los, der Tag wird hart, so der Plan.
Seit 6:35 lief die Aufzeichnung im Wahoo. Frischen Muts in den Morgen und die North Yorkshire Moors. Entlegen. Wild. Schön. kleine Straßen, immer auf und ab, auch steile Stückchen dabei. und im Laufe des Vormittags kehrt die Hitze zurück. Village shops sind eine nette Entwicklung der letzten Jahre! kühl im Schatten sitzen, während Randonneure sich am Steilstück abarbeiten und das Eis im eigenen Glas das Getränk kühlt- hat was.
Bis Barnard Castle zog es sich doch etwas! Die Regeln für Barnard Castle waren? Ach ja erstens vielleicht stempeln. Dann unbedingt Massage buchen und dann erst frisch machen und essen! Die Masseure hatten aber grade Mittagspause. Ich hab meinen Termin doch noch gekriegt und das tat den Beinen wieder sehr sehr gut!
Lecker essen und trinken, hier auch wieder so viel, wie das Hez begehrt und dann auf gen Yad Moss! Bzw.: zu den twin peaks of horror! Etwa 10 Tage vor dem Start veränderte sich das Höhenprofil auf der LEL Homepage. Aus den schlanken Spitzen des Yad Moss wurden Doppelspitzen. Durch die Baustelle war eine Umleitung notwendig. 4 km Umweg- peanuts. aber mit einer Zwischenabfahrt von 400Höhenmetern (hm) und steil, steil, steil, steil! Northbound machte ich eine Verschnaufpause hinter dem Abtweig nach St. Jonhns Chapel und konnte den Anstieg ansonsten fahren. Der Sturzflug nach St. Jonhns Chapel hinein war für die Bremsen am Limit. Und an der einen Stelle, wo ich hätte fallen lassen können kroch ein Auto mit 60 vor mir her. Unten an der zusätzliche Verpflegungsstelle nett und lange mit Drew, einem 80+ Veteranen geredet. Der Vogel stand so im Gras, dass die Bremsen ohne angezogene Handbremsen wieder abkühlen konnten. Der zweite Peak war dann in dieser Richtung eigentlich auch fahrbar, aber schon ein echtes Brett. Wie im Rausch durch Alston und weiter nach Brampton.
Ich war morgens mit voll geladenem externen Lichtakku losgefahren. der wurde aber nicht entladen. Wenn ich Blinken wollte, musste ich den Forumslader aktivieren (Knopfdruck) oder das Tagfahrlicht als Dauerverbraucher anlassen. So war der interen Akku schon deutlich unter 50%, als ich in Brampton ankam. Und der interne Akku heißt interner Akku, weil er intern ist und bleibt und zum Laden nicht entnommen werden kann. Das Ladegerät hat ca 1,50m Kabel. Ausnahmweise durft mein Vogel also im Flur übernachten und seine Kraftreserven auffüllen, während ich aß, duschte und schlief. Mailverkehr mit @Titanwolf zu diesem Problem begonnen. Nicht nachts fahren zu können schränkt meine Möglicheiten ja schon ganz schön ein! Jedenfalls war so die Entscheidung gefallen, heute nicht nach Moffat weiterzufahren.

day 3 Dienstag

5h wecken, hatte ich erbeten. Um 4 war ich wach und fit. um 5:06h zeigt das Wahoo schon wieder Aktivität. Frisch ists so früh. also Schaumdeckel und vorderen Wartungsdeckel geschlossen, einen Buff über die Ohren gezogen. Der Buff flog bald auf den Boden (vorne links!), der Schaumdeckel verschwand bei einer Pinkelpause wieder hinten rechts zu den Reservereifen. Irgendwo ist ein Stück Hauptstraße mit nettem Gefälle. Da flog mir mit ca 80 Sachen etwas großes weißes um die Ohren. Was war das? vorne sah alles so normal aus?! Genaus so normal, wie in den letzten Wochen, wo ich ohnen Deckel der vorderen Wartungsluke gefahren war. Der wars, der Deckel. zwei min. high speed bergauf zurück um etwas zu suchen, von dem ich nicht genau weiß, wo es liegt. Heut lieber nicht.
An diesem Tag hatte ich die Etappen zwischen den Kontrollen als Einzeltrack gespeichert. Also weiß ich nun genau: für die 74 km nach Moffat habe ich 2:34:45h gebraucht, plus unter 1 min Standzeit.

In Moffat also zweites Frühstück. Cyclists‘ paradise! Die Tische bogen sich unter Obst und Riegeln. Die Buffets waren voll von allem, was ein Mensch sich wünschen kann! Wunderbar großartig!
Dann der Climb Richtung Edinburgh! 11km Anstieg, ziemlich genau eine geschlagene Stunde. Immer wieder small talk mit den Rennradlern, die vorbeizogen. für die nächsten 24km im Tweeddale brauchte ich dann weniger als 40 min. Und der Schnitt? lag bei 22km/h! In Broughton im Villageshop Eis und Kaffee und dann weiter durch die schöne, heiß in der Sonne liegende Landschaft, schließlich die tolle Abfahrt an den Firth und die Brücken. Die neue Straßenbrücke mit den in der Sonne flirrenden, wie Segel erscheinenenden Spannseilen ist wunderschön! Und auf der anderen Seite der alte Klassiker der Eisenbahnbrücke.
Zur Kontrolle in Dunfirmline ging es noch ein paar mal ziemlich steil bergan und dann waren die Poller im Weg zur Schule nur so gerade eben mit dem Velomobil passierbar.

Erst Stempeln, dann den Whisky genießen, dann viel essen und trinken und dann geht es schon zurück!

Um 15:08 setze ich mich wieder in Bewegung, diesmal ohne weitere Fotostops auf der Brücke. Im Anstieg aus South Queensferry hinaus springt mir vorn die Kette ab. Lästig.
Noch viel lästiger ist die Stadtdurchfahrt von Edinburgh. rush hour. Hitze. Die Pause ist auch schon eine Weile her. ich werde hangry. Die kombinierten Rad- und Busspuren in E. sind insofern ganz gut, dass sei breitgenug sind, mit dem Rad an den haltenden Bussen vorbeizufahren. Aber der Asfalt ist so schrecklich grottig! Und hab ich schon gesagt, dass Rush hour war? jedenfalls war Rush hour und eine Menge übermotorisierter Idioten unterwegs. Irgendwo finde ich dann ein Café und bestelle einmal quer durch die Auslage, dazu ein eis und Espressio doppio. Kurz danach find ich den Track wieder. Und weiß, gleich kommt der Anstieg nach Innerleithen, an dem ich letztes Mal so gelitten habe. Er kommt. Läuft. Herrliche Aussicht nach links ins Tal des Firth und über die Stadt! Warum muss ich die Rennradler darauf hinweisen? Läuft, auf dem großen KB. Macht Spaß. Die Beine fühlen sich gut an und geben dauerhaft über 300W! Das letzte gleichmäßige Stück. Rennradler in Sicht. Aber was ist das? Die verschwinden nicht, die kommen näher und verschwinden im Spiegel! YEAH!!! Dann Innerleithen, wo ich letzts Mal den vorletzten Reservevrderreifen aufgezogen habe. Essen trinken schwätzen, einemal Hände waschen und auf gehts!
Die drei Zacken bis Eskdalemuir! in den Abend hineien. Ist das da oben ein Adler? ich bin mir nicht sicher, könnte sein. Unten die Kneipe, wo letztes Mal eine verzweifelte Flickaktion stattfand, nur 10 km hinter Innerleithen. Beine sind immer noch gut! der letzte der Anstiege geht dann ganz auf dem großen KB! wie geil ist das denn! (Auf Strava sehe ich gerade, dass ich auf diesem Stück in ALLEN Segmenten einen PR gemacht habe, also systematisch schneller war, als voriges Mal). Ankunft Esdalemuir im Dunkeln. Der interne Akku ist wieder um die 50%. Man hilft mir ihn zu laden, mit einer Verlängerungsschnur durch das Fenster des vordersten Raums- thank you very much again!. Essen. Etwas ruhen, auf einer Decke auf dem Flur, direkt neben dem Tresen.

Um 1:25 setze ich mich wieder in Bewegung, es ist kühl, etwas neblig und mondhell. Recht allein auf weiter Flur. Die Straße ist zum teil frisch mit Splitt bestreut, hat also keine Farbmarkierungen. Langsam. Konzentriert. Schwierig bei dem Nebel etwas zu sehen. Bis ich merke, dass der größte Teil dieses Nebels mein verschmierte, zerkratzte Brille ist, also aus damit. Alles so schön, auf einmal. Da oben! Die Milchstraße! Hier unten immer noch die Schotterstraßen. Longtown again. Die Straße nach Brampton. Hier war letztes Mal die Panne wo die Frau des belgischen Velomobilisten mir mit dem Auto den letzten Reservereifen aus dem Drop bag gebracht hat. Weiter!!!

Die Morgendämmerung setzt ein. Man ist das schön! Ein paar Rennradler zum Überholen!

Und Brampton. Die Schottlandrunde in 23 h. Soo cool!

Essenduschenschlafen!

day 4 Mittwoch

(hier stand schon mal der Rest der Geschichte, die automtisch Entwurf speichern Funktion hat ihn aber nicht wieder hergegeben)

Geschlafen, kurz aber erfrischend. Die Uhr sagt 1:31h, Wecken hatte ich nach 4 h bestellt. Frühstück. Ordentliches Frühstück, denn da kommt ja was.

Erste Pause in Alston. Den Vogel im Schatten des Markthäuschens abgestellt. Wo gibt es hier Kaffee? Im Teeroom der auch Laden und Bücherei ist. Mit Cake. Dann noch von Randonneuren, die im Coop mehr Wasser und Eis gekauft hatten, asl si trinken, essen und bunkern konnten, was abgestaubt. Und dann gibt es keinen Grund mehr, mich vor den twin peaks southbound weiter zu drücken. Zunächst geht es durch Häuser, Bäume, Hecken hinauf und ja es geht. Dann kommt der erste Gipfel in Sicht, boah wat steil. und knall in der Sonne. Vor dem Knick im Profil steht rechts der Straße ein Stall oder so und gibt etwas Schatten. Thats my place um den Puls wieder abfallen zu lassen. Und dann gib ihm. Mit etwas Zickzack über die gesamte Straßenbreite (wenn grade keine Auto kommen) bis zum Pass.

Rauschhafte Abfahrt mit 96km/h Spitze bis St. Johns Chapel. Hier wieder Kaffee, auch Pasta im Dorfcafe. Aufgezwungene Unterhaltung durch den Dorfschwätzer. Und auf zum zweiten Streich. Hier ist praktisch alles total steil. Also wieder mäandern, nur ist hier die Straße schmaler, Vorteil Rennräder. Und mehrere Verschnaufpausen, auch ohne den Luxus von Schatten. Ein Rennradler, der schiebt scheint erst schneller zu sein als ich, acht dann aber auch eine Verschnaufpause. Da hinten, da oben müssen wir hin, noch ganz schön weit! Schließlich ist Drew’s Campervan dierekt an der Passhöhe auszumachen. Aussteigen. In den Steinbruch pullern 8komme aber nicht weit genug). Magic Flapjacks, diesmal musst Drew sie selber machen, seine Frau ist vor etwa einem Jahr gestorben, die hatte zuvor das Backen übernommen.

Geschafft!

Und nun hinunter nach Barnard Castle! Stempeln, Massagetermin, Essen, Trinken , Massage. Wieder fast dabei eingeschlafen. @Norfiets und @fafnir getroffen, die sich fragen, ob sie die nächste Etappe im Dunkeln fahren wollen/sollten.
Als ich aufbreche ist es noch hell und läuft ganz gut. Die Straßen sind breit, hier kann man auch mit dem Einspurer und Nabendynamo gut fahren.
Bei einem Eis im Pub in Moulton texte ich das @Norfiets. Hier stehen, nicht nur an diesem Pub, sondern an vielen Stellen, Wasserkrüge an der Strecke, auch Leute, die uns anfeuern, very kind! Dann kommt die Stelle, an der letztes MAl mein letzter Vorderreifen geplatzt ist. Die Tnkstelle, wo ich die Kabelbinder bekam. Es wird dunkel. Der Track wieder eher auf kleinen Sträßchen. Thirsk ist nur 3 Meilen entfernt! Es wir dunkel. Der (fast) volle Mond funkelt mit der Lichtern der Fahrräder um die Wette. Meine Kette springt wieder ein oder zweimal ab, wenn ich unkonzentriert zu große Gänge auf dem kleinen Kettenblatt fahren will. Ein neus Treffen mit meinen Leuten in Northallerton findet dann doch nicht statt. Mein Kollege aus Düren, der jetzt in der Gegend lebt, liest meine Statusmeldung auch zu spät. Alo an Malton kurz vor Mitternacht.
Essen, duschen (Handtücher sind aus) Schlafen. Über 3 Stunden bis 6h in der Frühe!

day 5 Donnerstag

Beim Frühstück sind @Norfiets, @fafnir und Dirk auch grade wieder da. Also noch etwas palavert. Was für eine wunderschöne Gegend! Was für tolle Wege! Nette Zwangspause, als eine Schafherde in die Farm getrieben wird. Vorher zum Verschnaufen ein paar Bilder gemacht.

Hessle. Durch die verschlungenen Wege hoch zur Brücke. Die Wolds fahren sich auch in dieser Richtung gut.
Vor Boston, schon im Flachen in ner Sportbar nach nem doppelten Espresso gefragt- un einen Riesenbecher starken Kaffe (spendiert) bekommen, zusammen mit nem eiskalten, feuchten HAndtuch in den Nacken, wie ein angezählter Boxer.
Louth. Hier die Jungs nochmal getroffen. Sollen wir uns in St Ives zu einem Pint in der Kneipe treffen? Die Fens. Checkin in Boston 20 vor 7. Pub Closing Time in St Ives 11pm. Kann gehen. Also durch die Fens geflogen. An St Ives kurz vor halb zehn. Stempeln umziehen, zu Fuß in die Stadt. um 10 vor 11 steht mein Pint vor mir im Biergarten- Yessss! Mit drei Flaschen Zielbier für die Jungszurückgelaufen, die Pullen im Milan verstut und @Norfierts und@fanir das getextet. Essen. Schlafen. Einmal zum Pinkeln raus, da läuft mir @fafnir über den Weg. Mann ist der schlecht drauf. Zielbier? kein Bock! Na denn nicht.
Also @Norfiets die Pulle am Checkin hinterlassen (dessen Startnummer kenne ich ja) und die beiden anderen für die nächsten Randonneure freigegeben, die sie zu schätzen wissen. Doch nicht mehr schlafen. duschen. Frühstücken.

day 6 finish

@Norfiets und Dirk kommen rein. Sind zunächst an der Kontrolle vorbeigefahren! Dann sei ne Rampe gekommen, müde im Dunkeln schwer zu erkennen. Dirk habe vorher gehalten, @Norfiets ist gestürzt, das Rad ist kaputt. Bei ihm geblieben, während die Entscheidung, so kurz vor dem Ziel aufzugeben reift.

Dann rolle ich, nach der Kneipentour gestern abend noch im Urlaubsmodus mal los. Der Radweg entlang der automtisierte Bustrassen nach Cambridge ist wohl der beste Wegabschnitt. Es gibt jedoch zwei Rampen, deren eine @Norfiets u Verhängnis geworden ist. Eine der sehr wenigen Stellen, an denen mein Vogel mit den Fußhubbeln aufsetzt. Traumwetter! Gelegenheit für noch ein paar Fotos. Dann Cambridge und schon wieder ein Hüngerchen. Meine Tochter angepingt, wo man denn hingehen könnte. Parallele jemanden gefragt. Café Nero, gleich da vorn. Macht in 5 min auf. Tatsächlich pünktlich um 7:30. Zweites Frühstück mit Blick aus Kings‘ College, nur schön. Ein Randonneur fährt vorbei und kommt zurück, ich machte es ja eigentlich richtig 😉

Hinter Cambridge wird es wieder hügelig und heiß. Schluss mit dem Schlendrian, ich bin schließlich zum Raadfahren da! Bld ist Great Easton erreicht, wilkommene Stärkung und Abkühlung und dann geht es auf die Schlussetappe.

Am Hintereingang der Schule aussteigen und den Milan durch die Pforte und die kleine Treppe hinuntertragen, durch die Sportgrounds rollen und – das wars!

Medaille (nicht mitbekommen, dass der Essensgutschein im Futteral steckt). Brevetkarte fotogrfieren, dann wieder abgeben! Handy hat keinen Saft mehr. aber @Norfiets ist da und mach mir diese Bilder. Harald ist auch da.
Fotoshooting mit Charlotte Barnes, die sich freut, ein Velomobil hätte sie dort ja noch nie gehabt!

Duschen essen trinken schwätzen.
In den Schatten zum Dösen. Dort sitzt dann auch die Truppe aus Indien mit einem Großen Topf voll leckerme Reis. Bevor mir eine zweite Portion angeboten wird, sehe ich- endlich mein Auto rangieren. Kann ich die zweite Portion ausschlagen, ohne unhöflich zu sein? Ich hoffe es.

Monika hatte einen getrandeten Randonneur von Malton zurück gebracht, also noch einmal schwätze, essen, trinken, verabschieden, schwätzen, verabschieden, verabschieden.
Kannst Du fahren, fragt sie mich. Kann ich.

Endlich zum Auto und los in die nächste Geschichte!

Halt!

Da war doch noch was? da hinten in der Sonne? Ja das Rad laden wir vorher leber noch ins Auto;-)

Fazit

Geile Tour!

Kann man das mit Velomobilen fahren? Yessir! Aber die Schaltung muss passen und der Motor gut getuned.

Reifenprobleme? Diesmal nicht. die CCU vorn sehen nach jetz fast 4Tkm immer noch sehr gut aus! Der Glassplitter hinten war einfach Pech.

Der MK7 kann das und wenn die eingangs genannten Problem gelöst sind kann er auch Norkapp-Tarifa in zwei Jahren. Ich werde das Motortuning in der Zwischenzeit fortsetzen.
Zur Not gehe ich doch auf ein kleineres Ketteblatt vorne, dann auch einmal das ovale von Peter de Rond ausprobieren. Wenn möglich außerdem eine größere Kassette (46 oder 50 Zähne) um die steisten Absschnitte nicht Bein für Bein stampfend, sondern tretend bewältigen zu können.

Ein dickes Dankeschön an die Orga! Nächstes Mal gern wieder, und mit Volunteering am Start!

Werbung